In der baden-württembergischen Stadt Ulm wird bald ein neues Nato-Kommando errichtet. Darauf haben sich die Bündnispartner im Zuge einer geplanten Aufrüstung gegen Russland entschieden. Bereits im Juli soll mit dem Aufbau begonnen werden. Bis 2021 ist volle Einsatzbereitschaft geplant.
Mit der Stärkung ihrer Kommando- und Streitkräftestruktur reagiert die Nato auf die als angeblich aggressiv wahrgenommene Politik Russlands. Vor allem östliche Bündnispartner fühlen sich bedroht, seit Russland im Jahr 2014 mit der Unterstützung pro-russischer Separatisten in der Ukraine begann.
Nato-Verteidigungsministertreffen in Brüssel
Zuletzt zweifelten Experten, ob die Nato im Falle eines Angriffs Russlands überhaupt schlagkräftig genug aufgestellt sei. Von mehreren Dutzend Hauptquartieren sind nach Angaben der Nato nur noch sieben übrig. Das neue Hauptquartier in Ulm wird für die Verlegung, Unterstützung und den Schutz Alliierter Truppen in Europa zuständig sein. Aus wie vielen Soldaten dieses Nachschubkommando bestehen wird, ist noch nicht endgültig entschieden.
Bereits 2019 soll es aber die Arbeit aufnehmen, bevor es 2021 volle Einsatzstärke erreichen soll. Genaueres soll offiziell bei einem Nato-Verteidigungsministertreffen in Brüssel bekannt gegeben werden. Zeitgleich wird auch in den USA ein neues Kommando entstehen, das den Schutz der Transportwege gewährleisten soll.