Die deutsche Zeitung „FAZ“ gab beim Allensbach Institut eine repräsentative Studie zum Thema Meinungsäußerung in der Öffentlichkeit in Auftrag. Die vom 3. bis 16. Mai durchgeführte Befragung ergab erschreckende Zahlen, die überraschender Weise sogar von der deutschen Mainstream-Presse verbreitet werden. Demnach wagt nur noch jeder fünfte Deutsche in der Öffentlichkeit seine Meinung frei zu äußern. Paukenschlag: Als Tabuthemen gelten „Flüchtlinge“ und „Islam“.
Meinungs- und Zensurfreiheit werden eigentlich vom deutschen Grundgesetz garantiert. Doch die Praxis dürfte sich davon schon weit entfernt haben. Laut „FAZ“ gaben zwei Drittel der Befragten an, man „müsse im öffentlichen Raum sehr aufpassen, was man sagt“. Die am 22. Mai veröffentlichten Ergebnisse sprechen eine klare Sprache.
Viele Themen sind tabu
Nur 59 Prozent der Befragten erklärten, sie könnten sich unter Freunden frei äußern. Im öffentlichen Raum waren es dann nur noch 18 Prozent. Die exakte Fragestellung lautete gemäß der Zeitung „Welt“: „Würden Sie sagen, man kann seine Meinung in der Öffentlichkeit frei äußern oder muss man bei einigen oder vielen Themen vorsichtig sein?“ Nur 17 Prozent der 1.283 Befragten ab 16 Jahren gaben an, dass sie sich im Internet frei zu äußern wagen. Die „Welt“ führt aus: „Es gäbe viele ungeschriebene Gesetze dazu, welche Meinungen akzeptabel sind und welche tabu.“
Als nahezu sensationelles Zugeständnis muss man werten, dass die deutschen Mainstream-Medien wörtlich veröffentlichen, welche Themen die Bevölkerung als Tabu-Themen identifiziert: Über den Islam und über die Zuwanderung traut sich kaum jemand offen zu sprechen. 71 Prozent sind der Meinung, dass Äußerungen zum Thema Flüchtlingspolitik „mit Vorsicht ausgesprochen werden sollten“. Weniger kritisch sahen die Teilnehmer die Themen Klimaschutz, Gleichberechtigung, Arbeitslosigkeit oder Kindererziehung – dazu könne man sich auch in der Öffentlichkeit frei äußern.
Selbst Kinderbücher fallen Zensur zum Opfer
Extreme Kritik erfolgte auch an der Überhand nehmenden „Political Correctness“. So stimmten zwei Drittel der Befragten zu, dass eine Umschreibung von „Ausländern“ mit den Worten „Menschen mit Migrationshintergrund“ „übertrieben“ wäre. Die nachträgliche Zensur althergebrachter Kinderbücher wie Astrid Lindgrens „Pippi Langstrumpf“ ist für 75 Prozent unverständlich, sie sprachen sich für eine Beibehaltung des Originals aus. Nur 14 Prozent stimmten einer Entwicklung zu, die politische Kommentatoren auch als „linksgrüne Landnahme im Sprachbereich“ bezeichnen zu.