Einen besonders wertvollen Beitrag zur Wissenschaft leistete die Universitätsdozentin Natasha A. Kelly. Bereits im Jahr 2017 stellte sie die Theorie auf, dass Fotografie grundsätzlich rassistisch sei. Die Belichtungstechnologie wäre nämlich für weiße Haut entwickelt worden. Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal ein Foto machen.
Ein Kommentar von Willi Huber
Die in London geborene Soziologin wuchs in Deutschland auf. Natasha A. Kelly ist Gründungsmitglied des Black European Academic Network (BEAN), einer Plattform zur Förderung der Vernetzung und Verbreitung Schwarzer Europäischer Geschichte für Wissenschaftler. Das passt sehr gut zur Agenda des EU-Parlaments vom September 2019 zu “Grundrechten von Menschen afrikanischer Abstammung in Europa“. (Stefan Magnet hat dieses Vorhaben für Wochenblick genau analysiert.)
Fotografie ist grundsätzlich rassistisch
Der meist beachtete Beitrag zur Wissenschaft der schwarzen Forscherin war ihre Theorie, dass Fotografie grundsätzlich rassistisch sei. Denn: Diese wäre für die Wiedergabe heller Hauttöne optimiert. Damit war sie nicht einmal die erste. Auch in Österreich gab es einen besonders wertvollen Beitrag zu dem Thema – und dies bereits im Jahr 2008, gekennzeichnet mit “bock”, erschienen im unabhängigen Qualitätsmedium der Standard.
Ähnliche Theorie schon 2008 im Standard
Dort beklagte man sich bitterlich über zwei Beispiele mit denen Fotografen erklärt wurde, welche Belichtung sich die Behörde für Passbilder wünschen. Dabei wären ein schwarzer Mensch unterbelichtet und eine blonde Frau überbelichtet dargestellt worden – um danach zu erklären, wie man sie richtig fotografieren hätte sollen. Wie genau es rassistisch sein kann, dass man erklärt, wie man Menschen mit dunkler Hautfarbe richtig fotografiert, konnte das Lachsrosa Blättchen möglicherweise nicht in letzter Konsequenz erklären, doch die moralische Aufregung mit hochgerecktem Zeigefinger blieb.
Heise: Eigentlich ein Mangel an technischem Können
Das deutsche Medium Heise.de erklärte die Problematik aus nüchtern technischer und fachlicher Sicht. Wenn ein schwarzer Mensch nicht so brillant abgebildet wird, wie es durchaus technisch problemlos möglich wäre, habe dies weniger mit Rassismus zu tun, als mit fehlendem Wissen oder technisch unvollkommener Umsetzung. Wer Bildung und Können als hochwertiger erachtet als moralinsaures Geschwurbel, könnte da fast auf die Idee kommen, dass diese Erklärung generell auf linke Theorien anwendbar ist.