Sind wir nicht manchmal alle „schlechte“ Mütter? Diese zynische Frage stellt die in Czernowitz geborene US-Schauspielerin Mila Kunis im Film „Bad moms“, der derzeit in den heimischen Kinos läuft.
Mit einer Prise Humor wird das in der modernen Gesellschaft vorherrschende Model der perfekten Übermutter auf die Probe gestellt. Eine Komödie, die aber auch zum Nachdenken anregt. In der heutigen Zeit werden Kinder bereits in der Vorschule in Förderkurse gesteckt. Mit sechs Jahren sollten sie am besten drei Fremdsprachen fließend beherrschen und zeitgleich noch als Mathematikgenies glänzen.
Kinder und Mütter überfordert
Die „Förderung“ der Talente grenzt immer mehr an eine Überforderung und wird dabei nicht nur auf dem Rücken der Kinder, sondern auch auf jenen der Mütter ausgetragen. Man soll seine Wonneproppen von einem Kurs zum nächsten fahren und an schulischen Aktivitäten teilnehmen. Im Haushalt sollte es immer perfekt sauber und die Wäsche täglich frisch gebügelt sein. Beim Essenkochen soll man auf Glutamate, Allergene und Zucker verzichten und zusätzlich taucht tagtäglich noch irgendeine neue Studie auf, was darüber hinaus an Lebensmitteln noch schädlich wäre.
Eine Prise Selbstvertrauen und der Fokus auf die wichtigen Dinge
Und wenn man es – sei es aus Zeitmangel oder aus bewusster Entscheidung – nicht schafft alle Vorgaben einer Übermutter zu erfüllen, wird man automatisch in ein falsches Licht gerückt und als „schlechte Mutter“ dargestellt. Aber vielleicht ist es manchmal wichtig diesen Klischees nicht zu entsprechen – und besser mit einer Lockerheit seinen Kindern das zu geben, was sie wirklich brauchen: Liebe und Geborgenheit…
Ein Kommentar von Nicole Di Bernardo. Zuschriften und Meinungen an [email protected]
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