Die linke Tageszeitung „Der Standard“ mokierte sich diesen Dienstag in ihrer Online-Ausgabe über die Inseratenvergabe des Innenministeriums an den „Wochenblick“. Innenminister Herbert Kickl wird darin persönlich bezichtigt, er suche „per Inseratenkampagne Nachwuchs für die Polizei und wirbt damit auch in rechtslastigen Medien“.
Ein Beitrag von Rene Rabeder
“Standard”-naher Presserat
In dem von Fehlern strotzenden Bericht werden dem „Wochenblick“ Verurteilungen des Presserates vorgeworfen. Skurril: Bis vor kurzem war niemand geringerer als Oscar Bronner, Herausgeber des „Standards“, Präsident des Presserats. Personen aus dem Dunstkreis der Zeitung üben weiterhin nicht unerheblichen Einfluss auf den umstrittenen Privatverein aus.
Dass Artikel des „Standard“ selbst im Jahr 2017 in 28 Fällen diesen 1956 gegründeten privaten Verein „Presserat“ beschäftigten, wird in dem Artikel ebenso nicht erwähnt, wie der Umstand, dass das zartrosa Blättchen dabei genauso oft wegen „Verstößen gegen den journalistischen Ehrenkodex“ verurteilt wurde, wie der „Wochenblick“ – nämlich einmal.
Das Wort „verurteilt“ ist hier eigentlich auch völlig falsch, legt doch lediglich der Verein in privaten Verhandlungen aus, wer diesen „journalistischen Ehrenkodex“ verletzt und wer nicht. Dieses private Gremium „verurteilte“ zuletzt auch etwa die “Kronen Zeitung” oder die Gratiszeitung „Heute“ mehrmals.

Standard bekam 2017 5,5 Millionen Euro Steuergeld
Warum es darüber hinaus verwerflich sein könnte, im “Wochenblick” zu inserieren, darauf wird in dem äußert mangelhaft recherchierten Artikel nicht eingegangen. Diese Frage stellte sich auch jüngst der Linzer Vizebürgermeister Detlef Wimmer (FPÖ) mit den Worten: „Warum sollte die Regierung nur in von Grünen auserwählten Medien inserieren?“. Auch eine Erklärung, wer überhaupt festlegt, was und wie man die Zuschreibung „rechtslastig“ definiert, fehlt. „Der Standard“, der allein im Jahr 2017 mit 5,5 Millionen Euro von der öffentlichen Hand alimentiert wurde und sich gerne als ganz besonders intellektuell und unabhängig wahrnimmt, scheint in seiner Online-Kommentarspalte indes nicht gerade die Speerspitze der linken Intelligenzija anzuziehen.
Spott über “Wochenblick”-Leser
Unter den Lesern findet sich mitunter ein „hochlustiger“ Roland Hochlustig, der meint, sich über Leser des “Wochenblicks” amüsieren zu müssen. Er schreibt hinsichtlich der Bewerbung von Arbeitsplätzen bei der Polizei: „einziger Wermutstropfen: es wird wohl kein wochenblick Leser die aufnahmeprüfung (sic!) schaffen, schon gar nicht den Deutsch Test“. Pikant: Die mangelhafte Beherrschung der Groß- und Kleinschreibung sowie die inflationäre Verwendung sogenannter “Deppenleerzeichen” unterstreichen das höchst mangelhafte orthographische Basiswissen des “Standard”-Lesers.
“Wochenblick”-Leser besserer Polizei-Nachwuchs
Das Innenministerium scheint also zumindest, begibt man sich auch auf dieses Niveau, sehr gut daran getan zu haben, unter den Nutzern von „Standard-Online“ nicht nach Personal zu suchen.