Eine Aussage von FPÖ-Chef Norbert Hofer bei der Demo gegen den Corona-Wahnsinn am Dienstag sorgt für Aufregung beim obersten Vertreter der Muslime in Österreich.
Laut den Freiheitlichen kamen etwa 2.500 Menschen auf den Viktor-Adler-Markt, um den Reden von Vizebürgermeister Dominik Nepp, Generalsekretär Herbert Kickl und Parteichef Norbert Hofer zu lauschen. Alle Redner wussten mit launigen und angriffigen Statements zu begeistern. So auch der Parteichef, der unter anderem erklärte: “Ich fürchte mich nicht vor Corona, Corona ist nicht gefährlich. Da ist der Koran gefährlicher, meine Lieben, als Corona.”
IGGÖ-Präsident außer sich vor Zorn über Hofer-Satz
Diese Aussage entzürnt nun den Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), Ümit Vural. Dieser sieht darin nämlich nicht etwa eine legitime Kritik an martialischen Stellen in der islamischen heiligen Schrift, sondern eine “unfassbare Entgleisung” des FPÖ-Chefs. Dieser würde damit “die gesamte muslimische Bevölkerung” beleidigen und neue gesellschaftliche Gräben aufreißen wollen.
Dem nicht genug: denn wenn es nach den IGGÖ-Chef geht, erfüllt die markige Aussage des FPÖ-Bundesobmanns nämlich sogar die Tatbestände der Verhetzung (§283 StGB) und der Herabwürdigung religiöser Lehren (§188 StGB). Seiner Ansicht nach würden solche Aussagen “das Klima gesellschaftlicher Toleranz und den religiösen Frieden” gefährden, so Vural in einer Aussendung.
Er forderte “Konsequenzen” für den blauen Parteichef ein. Dabei sieht Vural vor allem die Staatsanwaltschaft Wien in der Pflicht, welche seiner Rechtsmeinung nach “von Amts wegen” die Aussagen überprüfen müsse.
Islamisten legen Koran teilweise wörtlich aus
Die Debatte um den Koran ist ein ewig junges Thema – das Buch ist über tausend Jahre alt und auch ein Abbild seiner Zeit. Aufgrund dessen finden sich nicht zuletzt zahlreiche kriegerische Passagen darin wieder, welche Ansicht liberalerer Muslime nicht mehr als zeitgemäß gelten.
Allerdings berufen sich Akteure des politischen Islam auf eine wörtliche oder zumindest sehr textnahe Auslegung und richten ihr Handeln und Moralverständnis danach aus. Auch weil diese durchaus einige Hausmacht unter den Gläubigen besitzen, richtet sich Islamkritik landläufig in diese Richtung aus.
Vural nahm an Konferenz mit Islamisten teil
Auch die IGGÖ findet sich regelmäßig im Zentrum der Kritik, dass diese ausreichende Distanz zu islamistischen Akteuren vermissen lasse. So nahm etwa Vural selbst im Vorjahr an einer Konferenz teil, die wegen der Beteiligung von Vertretern der islamistischen Muslimbruderschaft vom deutschen Verfassungsschutz beobachtet wurde.