Die türkischstämmige Unternehmerin Canan Brenner kandidiert bei der Gemeinderatswahl am 10. März in Salzburg an nicht wählbarer Stelle für die FPÖ. Nun sorgt die Politikerin für Wirbel und Kopfschütteln weit über die Grenzen der Mozartstadt hinaus – und vor allem in den eigenen Reihen.
Auf Türkisch wirbt sie bei ihren Landsleuten via Whatsapp um Stimmen – übersetzt lautet ihre Botschaft: „Macht ein Zeichen bei der FPÖ, schreibt daneben Canan Brenner rein, damit unsere Schwester einen Schritt näher zum Gemeinderat ist.“
„Wer wählen darf, muss Deutsch sprechen“
Mit recht deutlichen Worten reagierte Salzburgs FPÖ-Chefin Marlene Svazek auf den privaten Chatverlauf der Stadtkandidatin. „Wer in Österreich wählen darf, muss auch der deutschen Sprache mächtig sein“, betonte sie und stellte klar, dass die FPÖ in Salzburg seit jeher ausschließlich Deutsch als Kommunikations- und Werbesprache verwendet. „Unser Standpunkt zu nichtdeutscher Wahlwerbung ist klar, wir lehnen das vehement ab“.
Es sei aber Privatsache, an wen die Stadtkandidatin, in welcher Sprache Whatsapp-Nachrichten verfasst. „Einig sind wir uns jedenfalls darin, dass in Österreich die deutsche Sprache Grundvoraussetzung ist“, so Svazek.

Sprache sei wichtiges Instrument zur Integration
Brenner sei unter anderem deshalb Kandidatin der FPÖ, weil sie sich voll und ganz zu freiheitlichen Werten und Grundhaltungen bekenne, sowie Integrationsunwilligkeit ablehne. „Es ist uns kein Anliegen, nicht-deutschsprachige Wähler in Salzburg zu erreichen, weil die deutsche Sprache für uns das wichtigste Instrument zur Integration ist. Wir wollen aufgrund unserer Werte und Grundhaltungen gewählt werden“, so Svazek abschließend.
Für Spitzenkandidat kein Problem
Salzburgs FPÖ-Spitzenkandidat Andreas Reindl sieht in der Causa gar kein Problem: Canan Brenner habe nur einige Sätze auf Türkisch formuliert, um auch nicht-deutschsprachige Wähler zu erreichen. „Wir machen aber keine Wahlwerbung auf Türkisch. Unsere Sprache bleibt Deutsch, da bleiben wir unserer Linie treu.“

Viele FPÖ-Wähler bitter enttäuscht
Funktionäre an der Basis, vor allem aber auch die Wähler sehen die „türkische Wahlwerbung“ hingegen sehr kritisch. „Unnötig“, „verstörend“ „Eigentor“, sind noch die freundlicheren Worte, die enttäuschte FPÖ-Anhänger für die Aktion Brenners finden.
Im Leserforum der “Kronen-Zeitung”, die als einer der wenigen Medien ebenfalls über den brisanten Fall berichtete, gehen die Wellen hoch her.