Mit der geschmacklosen Sarg-Aktion am Linzer Taubenmarkt haben die Jungsozialisten in der Debatte rund um den freiwilligen Zwölf-Stunden-Tag einen neuerlichen Tiefpunkt gesetzt (“Wochenblick” berichtete).
Ein Kommentar von Hofrat Schimmel
Linke Radikalisierung
Die Aktion der SPÖ-Vorfeldorganisation zeigt, dass mahnende Worte einiger sozialistischer Würdenträger, als zwei ÖGB-Jungfunktionäre Pflastersteine vor Wohnungen von FPÖ- und ÖVP-Mandataren ablegten, nichts weiter als Schall und Rauch waren.
Indem sich hochrangige SP-Funktionäre nicht von derartigen Aktionen distanzieren, wird die rote Spirale der Geschmacklosigkeit legitimiert und weiterbefördert. Es ist jedoch zu befürchten, dass die jungen Sarg-Demonstranten, die ob der Uhrzeit ihres Protests wohl auch keinen geregelten Acht-Stunden-Arbeitstag kennen, jedoch genug Zeit haben, um sich noch das ein oder andere stillose „Gustostückerl“ auszudenken.
Was an „rechten“ Kreisen gerne von jenen Moralaposteln, die vergangene Woche mit einem Sarg durch Linz marschiert sind, zu Unrecht angeprangert wird, nämlich sich zu radikalisieren, ist auf Seiten der Linken längst Realität.

Mainstream schweigt
Mit dem Unterschied, dass der mediale Mainstream konsequent wegschaut, wenn es um die zahlreichen Fehltritte von ÖGB und SJ geht. Die mangelnde Kritik aus den eigenen Reihen und von den Medien führt dazu, dass ein weiteres Kapitel der roten Geschmacklosigkeit folgen wird.
Was eine Steigerungsstufe zu Särgen und Pflastersteinen darstellen könnte, bleibt lediglich der Phantasie der roten Berufsdemonstranten überlassen…