An der Kepier-Schule in der britischen Hafenstadt Sunderland sollte eine 12-jährige Schülerin als Aufgabe „einen Brief an meine Eltern schreiben, warum ich zum Islam konvertiere“. Der Stiefvater untersagte ihr das, beschwerte sich an der Schule, postete den Zettel mit der Hausaufgabe auf Facebook und wurde massiv beschimpft
Ein Beitrag von Kornelia Kirchweger
Großbritannien bald Islamischer Staat
Jetzt haben der 43-jährige Mark McLachlan und seine Frau Angst vor den Folgen seines Postings – vor allem wegen ihrer Kinder. „Rassist“ und „scheinheilig“ waren noch die harmlosesten Beschimpfungen. Jedes Mal, wenn man den Islam kritisiert, werde man in Stücke zerrissen. „In 50 Jahren sehe ich das Land als Islamischen Staat, dann werden meine Kinder und Enkel noch leben – ich will nicht, dass sie einen Niqab (Anm. d. Red.: Gesichtsschleier) tragen müssen“, sagt McLachlan. Er sorge sich nicht nur um seine, sondern um alle Kinder Großbritanniens.
Gehirnwäsche und Angst
McLachlan sagte, die Schulaufgabe habe ihn „fast umgehauen“. Das Mädchen sollte auf Google nach Gründen dafür suchen, warum sie zum Islam konvertiert. Hätte sie dann beide Seiten gegoogelt, nämlich auch, warum sie NICHT zum Islam konvertieren soll, könnte sie nicht mehr schlafen. „Ich habe das getestet – und die Ergebnisse, die da auftauchten waren schrecklich“, sagte der Vater. Die Schulaufgabe sehe für ihn wie eine Übung aus, die Religion zu wechseln. Das sei Gehirnwäsche. Als er ihr verbot, den Aufsatz zu schreiben, hatte sie Angst, „eingesperrt“ zu werden.
Unterricht: Islam ist Religion des Friedens
Seine Stieftochter sei von der Schule nach Hause gekommen und habe über den Propheten Mohammad, über Halal-Fleisch und über den Islam als „Religion des Friedens“ geredet. „Würde sie die Nachrichten im Fernsehen anschauen und all die Grausamkeiten sehen, die der Islam in der Welt verbreitet, dann wüsste sie, dass er keine Religion des Friedens ist“. McLauchlan stellte sich dieselbe Frage wie ein User auf Facebook – zu seinem Kommentar: Würde es an einer muslimischen Schule eine Hausaufgabe geben, wo der Umstieg zum Katholizismus erklärt werden müsse?
Schuldirektorin: Müssen alle Glaubensrichtungen vermitteln
Die Schule habe größtes Verständnis für seine Sorgen gehabt, er sei zu einem klärenden Gespräch eingeladen worden. Die Schuldirektorin Nicola Cooper sagte: an der Schule sei es sehr wichtig, den Schülern alle Glaubensrichtungen und Kulturen zu vermitteln. McLachlan wurden auch Prüfungsfragen zum Islam, Christentum und Buddhismus vorgelegt, die Schüler beantworten müssen. Das sei alles in Ordnung, meinte der Vater. Er sehe aber keinen Sinn in der gestellten Hausaufgabe. Wenn man Kinder über den Islam unterrichtet, dann müsse man das umfassend, auch über die Geschichte der Religion, tun.