Der 51jährige Priester, Roberto Malgesini, wurde am frühen Dienstag-Morgen auf offener Straße auf dem Weg zu seiner Kirche angeblich von einem “psychisch kranken”, obdachlosen Migranten mit einem Messer ermordet. Der Täter stellte sich später der Polizei und gestand die Tat. Malgesini kümmerte sich in Como um viele hilfsbedürftige Migranten.
Von Kornelia Kirchweger
Täter gestand – Motiv unbekannt
Der Priester wurde rücklings erstochen. Seine Leiche lag hinter einer Bushaltestelle in der Nähe der Kirche. Das blutige Messer wurde unweit der Stelle gefunden. Der Täter wird als „junger Ausländer“ bezeichnet, der sich später, in blutverschmierter Kleidung, den Carabinieri stellte. Das Motiv für die Tat ist nicht bekannt. Auch nichts über den Mörder selbst.
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Bischof: Rosenkranz für Opfer und Täter
Unweit des Kircheneingangs von San Rocco, versammelten sich Gläubige, Gemeindemitglieder und Migranten. Sie alle waren fassungslos. Malgesini war bekannt als „Priester der Letzten“. Der Bischof von Como, Oscar Cantoni eilte zum Tatort an der Piazza San Rocco und kündigte ein Rosenkranz-Beten in der Kathedrale von Como für den Täter und den Mörder an.
Priester half Migranten
Im Bezirk San Rocco, am Eingang des Comer Tals, mit vielen alten Häusern, leben hauptsächlich Einwanderer. Malgesini stammte aus Valtellina, hatte zwar in San Rocco keine Pfarrei, war dort aber seelsorgerisch tätig. Insbesondere für Bedürftige. Er brachte den Obdachlosen und Migranten das Frühstück und half ihnen auch sonst bei Problemen. Für mich war er wie ein Vater, er hat es nicht verdient, so zu sterben“, sagte Gabriel Nastase, der aus Rumänien ohne Job und Unterkunft hierher kam. Malgesinin nahm ihn zeitweise in seine Wohnung auf. „Ich kam jeden Morgen hierher, um zu essen, das ist ein trauriger Tag für mich“, sagte ein junger Ghanaer.