Schweden hat die Menschenrechte von Denis Lisov verletzt. So urteilte vergangene Woche ein polnisches Gericht. Die drei kleinen Töchter des christlichen Russen waren an arabische Muslime zur Pflege gegeben worden.
2017 diagnostizierte man eine schwere geistige Erkrankung bei Lisovs schwedischer Ehefrau. Sie musste in stationärer Behandlung bleiben. Der schwere Schicksalsschlag blieb nicht der einzige.
Die schwedischen Behörden entzogen dem Mann das Sorgerecht für die damals zehn, vier und zwei Jahre alten Töchter. Er könne die Erziehung alleine nicht bewältigen. Der Schock: Die Kinder wurden einer aus dem Libanon stammenden, muslimischen Einwandererfamilie zur Pflege übergeben.
Im März dieses Jahres floh Lisov mit seinen Kindern in Richtung Russland. Grenzpolizisten stoppten ihn am Warschauer Flughafen, wo er um Asyl ansuchte. Jetzt entschied ein polnisches Gericht: Die Familie erhält Schutz. Der von Schweden ausgestellte, europäische Haftbefehl ist als menschenrechtswidrig aufzuheben.
Die Handlungen der Behörden hätten das Kindeswohl gefährdet und die Rechte des Vaters missachtet. Das polnische Justizministerium erinnerte an eine Resolution des Rates der EU für Justiz, dass die kulturellen, religiösen und sprachlichen Hintergründe von Kindern zu berücksichtigen sind, wenn man sie einer Pflegefamilie zuweist. Für Lisov und seine Töchter ist der schwedische Albtraum vorerst jedenfalls zu Ende.