US-Proteste: Kirche und Völkermord-Denkmal geschändet

Graffitis gegen vermeintlichen "Rassismus"

US-Proteste: Kirche und Völkermord-Denkmal geschändet

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Die Begleiterscheinungen der Unruhen in den USA nehmen groteske Ausmaße an: Es sind nämlich nicht einmal die heiligsten Einrichtungen anderer Minderheiten sicher. 

Zwei dieser besonders fragwürdigen Vorfälle erreichen jetzt die Öffentlichkeit, obwohl sie bereits am Wochenende geschahen. In der multi-ethnischen Großstadt Los Angeles (Kalifornien) wurde eine Kirche der libanesischen Diaspora zum Ziel von Vandalismus. Und in Denver (Colorado) betraf es überhaupt ein Denkmal zum türkischen Völkermord an den Armeniern!

Maronitische Kirche mit Parolen geschändet

An der Kathedrale der syrisch-maronitischen Kirche in Los Angeles hinterließen bislang unbekannte Chaoten einschlägige Parolen. Darunter etwa: “Tötet alle Polizisten” und “Amerika soll zahlen für seine Verbrechen gegen schwarze Leben”. Was ausgerechnet die vor allem von Nachfahren libanesischer Einwanderer frequentierte Kirche mit dem Tod eines Afroamerikaners in Minneapolis (Minnesota) zu tun hat, bleibt unklar…

Völkermord-Denkmal in Denver besudelt

Ähnlich unverfroren gingen die Vandalen in Denver, der Hauptstadt von Colorado an ihr Werk. Hier wurde nämlich überhaupt das Mahnmal zum osmanischen Völkermord an den Armeniern im Jahr 1915 geschändet. Die Tötung und systematische Vertreibung von armenischen Christen führte damals zu bis zu 1,5 Millionen Toten.

Die Türkei als Nachfolge-Staat des Osmanischen Reichs bekennt sich bis heute nicht zu den Gräueltaten, ihre Regierungen leugnen oder verharmlosen den Genozid grob. Obwohl damals nur ein kleiner Teil der Bevölkerung für die Unabhängigkeit kämpfte, bestrafte die osmanische Führung das Volk kollektiv und gab diese als Ethnie zur Vernichtung frei.

Armenier-Sprecher auf Versöhnung aus

Trotz dieser leidvollen Geschichte bemühte sich ein Sprecher des Armenischen National-Kongresses von Amerika (ANCA) um Versöhnlichkeit. In einem Tweet drückte er sein Verständnis für die Aufregungen und die Schmerzen über den Tod des Afroamerikaners George Floyd aus. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass das Monument allen Opfern von Völkermord gewidmet sei.

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