Auch die Jugendorganisation der katholischen Kirche in Deutschland (BDKJ) schwimmt mit dem linksgrünen Zeitgeist und beteiligt sich leidenschaftlich an der Cancel-Culture: In Köln trompetet der Diözesanverband jetzt lautstark für Vielfalt, Sensibilität und Antirassismus. Ab sofort ist „Blackfacing“ bei den Sternsingern tabu. Mit der Folge, dass auch der Melchior fortan strahlend weiß zu sein hat.
In einwandfreiem Gender-Sprech stellt der BKDJ auf Facebook klar, dass „die Sternsinger*innen“ für „kulturelle Vielfalt, ohne schwarz geschminkte Kinder“ stehen sollen. Gipfel des Irrsinns: Eine Aufklärung über die „Tradition der schwarz geschminkten König*innen“. In der Bibel sind die heiligen drei Könige weder als weiblich noch genderkonform beschrieben.
Der Rassismus der Antirassisten
Wieder wird hier das Hauptaugenmerk allein auf die Hautfarbe gelegt – von denen, die den „Rassismus“ angeblich überwinden wollen. Erst durch solche „woke“ Aktivisten aus dem Dunstkreis der Black-Lives-Matter-Bewegung nämlich werden Kinder für die angeblichen Rassenunterschiede sensibilisiert. Einziger Unterschied zu früher: Einst trichterten die Erwachsenen ihnen ein, dass Schwarze minderwertig und die Weißen höhenwertig wären. Heute müssen schon die Jüngsten lernen, dass sich Weiße zu “schämen” hätten und den Schwarzen etwas “schuldig” seien.
Ahnungslosigkeit über “Blackfacing”
Das „Rußen“ eines Königs unter den Sternsingern als “Blackfacing” zu bezeichnen zeugt von einer erstaunlichen Ahnungslosigkeit. Anscheinend kennen die Jungkatholiken nicht einmal die Herkunft dieses Begriffs: Echtes Blackfacing war nach dem amerikanischen Bürgerkrieg eine zur gezielten Verhöhnung von Schwarzen in den USA verbreitete Praxis. Vor allem auf Wanderbühnen und in Minstrel-Shows malten sich weiße Schauspieler als „Neger“ an und stellten diese in beleidigender Absicht als naiv und tölpelhaft dar.
Respektlos gegenüber schwarzem König
Das christliche Motiv der Heiligen Drei Könige dagegen, wie die Evangelien es schildern, hat mit Rassismus nicht das Geringste zu tun. Melchior wird hier traditionell als Farbiger überliefert, aber stets mit höchstem Respekt und religiöser Würde. Also ein klarer Fall von Phantom-Rassismus. Wer weiß: Vielleicht wird demnächst ja noch die ganze Bibel umgeschrieben und gegendert … oder sie wird als rassistisches Machwerk gleich ganz verboten. Ein Schicksal, das den heiligen Schriften anderer, expansiver Religionen aktuell eher nicht drohen dürfte. (DM)