In einer Kindertagesstätte in Kassel (Deutschland) soll aus „Respekt vor den vorwiegend muslimischen Kindern“ keine Weihnachtsfeier stattfinden. Diese Meldung zog in den letzten Tagen große Kreise. Doch nun verwirrt die örtliche Pressestelle mit einem Zick-Zack-Kurs.
Kein Weihnachtsfest für Kinder
Letzten Freitag wurde bekannt, dass die Kindertagesstätte Sara-Nussbaum-Haus in Kassel keine Weihnachtsfeier abhalten soll. Mehrere Eltern hätten dem Umstand beklagt, dass die Erzieherinnen bewusst auf christliche Rituale, Weihnachtsbäume und Weihnachtsgeschichten verzichten würden. Grund dafür sei, dass es sich bei den meisten Kindern um Muslime handeln würde. Die Stadt hatte auf Anfrage hin zugegeben, dass bereits in den letzten Jahren kein Fest gefeiert worden war – eine Entscheidung der örtlichen Kita. Auch Schweinefleisch soll aus denselben Gründen nicht mehr serviert werden. Ein Schocker, der hohe Wellen schlug. So berichtete neben der Zeitung ÖSTERREICH auch das renommierte Nachrichtenmagazin FOCUS.
Ja, nein, vielleicht?
Doch nach kurzer Zeit ruderte die Stadt zurück. Es gäbe sehr wohl ein Weihnachtsfest. Jedoch: „Es wird dort kein Weihnachtsfest im strengen Sinne gefeiert“, äußert sich ein Stadtsprecher. So würden auf christliche Weihnachtslieder verzichtet. Doch auch diese Meldung bleibt nicht lange stehen. Wenig später revidiert man abermals: Weihnachtskekse, Adventsschmuck und Adventskranz, sowie Weihnachtslieder. All das sei im Sara-Nussbaum-Haus normal und gehöre dazu.
Ob diese ständigen Meinungswechsel auf mangelnde interne Kommunikation zurückzuführen sind oder ob die Kindertagesstätte angesichts der heftigen Kritik einen Rückzieher gemacht hat, dürfte noch länger Anlass für Spekulation geben. Das wirklich Schlimme: Zehntausende Nutzer in den sozialen Netzwerken hielten es in Zeiten wie diesen für möglich, dass tatsächlich Weihnachtsfeiern abgesagt werden könnten.
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