Am 4. Oktober attackierte ein islamistischer Attentäter blindwütig fremde Personen in der Dresdener Schlossstraße. Dabei kam ein 55-jähriger Tourist ums Leben. Jetzt wird bekannt: Der Syrer tüftelte bereits seit 2017 an einem Plan, bei den Dresdener Filmnächten möglichst viele Menschen in die Luft zu sprengen.
Von Willi Huber
Der Messermord von Dresden erschütterte die Öffentlichkeit – aber leider nur kurz. Mittlerweile prägen solche Taten den Alltag in Europa, einzelne Morde, welche früher wochenlang die Titelseiten gefüllt hätten, verschwinden meist rasch im Regionalteil. 16 Tage nach dem sinnlosen Mord an einem 55-jährigen Touristen wurde der Täter in Haft genommen. Ein weiterer Mann war bei der Attacke schwer verletzt worden. Der 20-jährige Abdullah aus Syrien konnte aufgrund intensiver Ermittlungsarbeit als mutmaßlicher Täter ausgeforscht werden. Seine Daten dürften aufgrund einer früheren Tat bereits in der Polizeidatenbank vorgelegen haben. Er hatte seine Tatwaffe – ein 30 cm langes Küchenmesser – am Tatort zurückgelassen.
Wollte bereits 2017 Massenmord verüben
Nun stellte sich heraus, dass Abdullah bereits im März 2019 als Unterstützer der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zu zwei Jahren Haft verurteilt wurde. Er soll den IS nicht nur unterstützt, sondern auch aktiv Personal dafür geworben haben. Der “junge Mann” hatte zahlreiche Hinrichtungsvideos auf seinem Mobiltelefon. Im Urteil aus 2019 war auch festgehalten, dass der Islamist einen Sprengstoffanschlag auf die Filmnächte am Elbufer geplant hatte. Eine Explosion in der Menschenmenge hätte verheerende Folgen haben können. Damals suchte der Mann im Internet nach Bauanleitungen für Sprengstoffgürtel und sammelte Anleitungen zum Märtyrertum.
Frühzeitig aus der Haft entlassen
Am 29. September 2020 wurde der als gefährlicher Terrorist aktenkundige Schwerverbrecher frühzeitig aus der Haft entlassen. Fünf Tage später mordete er.