Wird das Wetter als Waffe eingesetzt? Wetter-Manipulation ist längst alltäglich

Künstlicher Regen, Wolkenklau und Kommunikationsstörung

Wird das Wetter als Waffe eingesetzt? Wetter-Manipulation ist längst alltäglich

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Schon im Jahr 1946 machte die amerikanische Firma General Electric erste Versuche künstlich Regen zu verursachen. Mittlerweile ist das in weiten Teilen der Welt längst alltäglich geworden. Schon die Beeinflussung des Wetters für zivile Zwecke ist höchst umstritten. Doch es gab auch schon Versuche, Wettermanipulation als militärische Waffe einzusetzen. Wie weit sind skrupellose Regierungen bereit, zu gehen?

  • Wolken werden beschossen, um Regen zu erzeugen oder Hagel zu verhindern
  • Regenwolken könnten „verschoben“ werden, was dann woanders für eine Dürre sorgt
  • Im Vietnamkrieg wurde Wettermanipulation als Waffe eingesetzt
  • Die britische Luftwaffe testete die Wetterwaffe möglicherweise im eigene Land
  • Amerikanisches Geheimpapier enthüllt Pläne für umfangreiches Wetterwaffenprogramm
  • HAARP, eine riesige Militäranlage in Alaska, steht im Verdacht das Weltraumwetter zu manipulieren

Von Berthold Krafft

Hagelflieger „impfen“ Wolken

Hagel kann in der Landwirtschaft erhebliche Schäden anrichten. Daher sind in einigen Ländern, darunter auch die Bundesrepublik Deutschland und Österreich, Hagelflieger unterwegs, die verdächtige Wolken mit einer Silberjodid-Acetonlösung „impfen“, die dann mit der Luft reagiert, verbrennt und dadurch Rauch entwickelt. In der Wolke sammelt sich dann an diesen Rauchpartikeln Wasserdampf. Schließlich beginnt es zu regnen, so dass sich kein Hagel mehr bilden kann.

In heißen Gegenden wie beispielsweise Israel wird diese Methode auch zur Förderung von Regen angewandt. Bei entsprechenden niedrigen Temperaturen könnte das Verfahren auch für die Schneeerzeugung eingesetzt werden, um sich das Aufstellen von Schneekanonen sparen zu können. In der Wissenschaft  gilt es aber als umstritten, ob die Prozedur, die man „cloud seeding“, also „Wolkenbesamung“ nennt, auch wirklich einen großen Effekt hat. Dafür kommt sie aber ganz schön häufig zum Einsatz.

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China betreibt riesiges Wettermanipulationsprogramm

Die „Wolkenbesamung“ wird in China schon seit Jahren im großen Stil durchgeführt. Im Reich der Mitte benutzt man jedoch nicht nur Flugzeuge, sondern auch Flugabwehrkanonen, um das Jodid in die Wolken zu schießen. Auch flüssiger Stickstoff kommt für den gleichen Zweck zur Anwendung. Die Chinesen nutzen die Technik nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch zur Bekämpfung von Waldbränden und um bei Großveranstaltungen einen klaren Himmel zu haben. So beschoss man bei den Olympischen Spielen im Jahr 2008 in Peking über acht Stunden lang den Himmel. Dabei wurden mehr als 1.000 Granaten verballert. Auch zur Vertreibung von Smog in Städten kamen die Wettergeschütze schon zum Einsatz.

Bereits jetzt sollen 35.000 Chinesen für das Wetterprogramm arbeiten. Doch das ist erst der Anfang. Man möchte die Technik mehr oder weniger flächendeckend zum Einsatz bringen. China hat durch seine riesige Bevölkerung von rund 1,4 Milliarden Menschen zunehmend ein Problem mit der Nahrungsversorgung. Offenbar versucht man mit Hilfe der Wettermanipulation, noch das Letzte aus der Landwirtschaft herauszuholen.

Inder befürchten Regendiebstahl

Ein Projekt namens „Himmelsfluss“ könnte zu weiteren Spannungen in der Region führen. China plant Regenwolken über dem Becken des Jangtsekiang in den trockenen Norden abzutreiben. Angeblich könnte man so jährlich fünf Milliarden Kubikmeter Wasser verschieben. Doch natürlich fehlt dieser Regen dann woanders. Das könnte zu Ertragsverringerungen in der Landwirtschaft oder gar zu einer Dürre führen.

Besonders die Inder fürchten, dass die Chinesen ihnen zwar nicht das Wasser abgraben, es aber sozusagen absaugen könnten. Im letzten Jahr gab es immer wieder kleinere Provokationen und Scharmützel zwischen Indien und China. Ist es denkunmöglich, dass Peking im Kriegsfall seine Wettertechnologie auch gezielt als Waffe einsetzen könnte?

Die NASA produziert Regenwolken

Dass man Regenwolken künstlich erzeugen kann, zeigt ein Bericht der britischen BBC über eine NASA-Einrichtung in Mississippi, wo Raketentriebwerke getestet werden. Beim Start des Triebwerks entsteht sehr viel Wasserdampf, der dann aufsteigt und eine Wolke bildet, die schließlich auch irgendwann wieder in der Form von Regen herunter kommt. Die NASA betreibt aber keine eigentliche „Wolkenmaschine“, denn das Phänomen ist nur ein Nebenprodukt der Triebwerkstestungen.

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Wetterwaffe kam in Vietnam zum Einsatz

Der bekannte Enthüllungsjournalist Seymour Hersh schrieb im Jahr 1972 in der „New York Times“ einen Artikel mit dem Titel „Regenmachen wird von den USA als Waffe benutzt“. Hersh stellte damals fest, dass die Amerikaner mit der beschriebenen Methode die Wolken über Vietnam und Laos anreichern, um so den kommunistischen Vietcong zu behindern.

Die Nordvietnamesen waren besonders gerne getarnt im Dschungel unterwegs, wo sie zu Guerilla-Taktiken griffen. Man hoffte den Gegner durch matschige Böden bremsen zu können. Zudem sollte der Regen die Luftabwehr des Vietcong beeinträchtigen. Es soll auch eine Methode zum Einsatz gekommen sein, mit der saurer Regen erzeugt wurde, der die Kommunikation in Indochina störte. Der Regen sei so scharf gewesen, dass er technische Geräte wie z.B. Radaranlagen verätzte.

Testeten die Briten die Regenwaffe im eigenen Land?

Die britische Luftwaffe führte zwischen 1949 und 1952 eine Geheimoperation namens „Project Cumulus“ durch. Dabei wurde die Methode des „Wolkenbesamens“ mit Trockeneis getestet. Am 15. und 16. August 1952 kam es in der malerischen Ortschaft Lynmouth in Devonshire zu einem verheerenden Hochwasser. Durch extreme Regenfälle, deren Ausmaß als „tropisch“ beschrieben wurde, trat der Fluss Lyn über die Ufer.

Nicht nur die vom ZDF produzierte Doku-Serie „Terra X“ bringt die Flut mit der Militäraktion in Verbindung: „Die Forschungsakten wurden sofort als geheim klassifiziert und verschwanden in den Archiven und das aus gutem Grund. […] Vierunddreißig Menschen starben bei der Katastrophe, die offiziell als Hand Gottes bezeichnet wurde. Erst dreißig Jahre später wurden die eher harmlos wirkenden Forschungsakten freigegeben”, so die brisante Erkenntnis.

Und weiter: “Doch die Tatsache, dass sie direkt nach der Katastrophe zur Geheimsache erklärt wurden, beweist, dass die Air Force eher an eine unglückliche Menschenhand glaubte. Und dass in den Laboratorien der Streitkräfte vieler Länder versucht wird, das Wetter als Waffe einzusetzen, ist kein Geheimnis.“ Das politisch korrekte Internetlexikon „Wikipedia“ spricht diesbezüglich hingegen von einer angeblichen „Verschwörungstheorie“.

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US-Gedankenspiele über weitere Wetterwaffen

In einem umfangreichen Dossier namens „Das Wetter als Kraftverstärker“ (Weather As A Force Multiplier) stellten US-Militärs im Jahr 1996 Gedankenspiele über noch umfassendere Möglichkeiten der Wettermanipulation zu Kriegszwecken an. Man könnte bis zum Jahr 2025 „das Wetter besitzen“ und somit die „komplette Dominanz über die globale Kommunikation“ innehaben. Das Erzeugung von Wetterphänomenen soll auch direkt als Waffe eingesetzt werden.

Folgende Techniken werden dabei vorgeschlagen, um den Gegner zu schaden: Erzeugung von Niederschlag und Stürmen, Verhinderung von Regen, um den Gegner durstig zu machen oder eine Dürre zu erzeugen, Beeinflussung des Weltraumwetters, um die Kommunikation zu stören, Auflösung von Wolken und Nebel, um die Aufklärung zu erleichtern; Die selben Techniken können umgekehrt natürlich auch wieder zum Vorteil der eigenen Truppen genutzt werden. Besonders intensiv wird in dem Papier die Beeinflussung der Ionosphäre, die für den Funkbetrieb relevant ist, debattiert.

HAARP: Wetterwaffe oder nur harmlose Forschung?

Das „High Frequency Active Auroral Research Program”, kurz HAARP, beschäftigt sich nach offiziellen Angaben mit der Erforschung der Einwirkung von Radiowellen auf die obere Atmosphäre, insbesondere die Ionosphäre. Die Kurzwellensendeanlage in der Wildnis von Alaska war ursprünglich eine militärische Einrichtung und wird mittlerweile von der Universität von Alaska betrieben. Offiziell wird hier bloß völlig harmlose physikalische Forschung gemacht.

Vor einigen Jahren wurden im ZDF diesbezüglich aber bereits andere Vermutungen geäußert: „Fernab von jeglicher Zivilisation betreiben die amerikanischen Militärs eine Anlage zur Beeinflussung der Ionosphäre. […] Ein riesiger Antennenwald kann Radiowellen in die Ionosphäre abstrahlen. HAARP hat eine Leistung von 3.600 KW. Das entspricht der Leistung von 1.000 Fernsehsendern. Mit den Radiowellen versucht man, die Ionosphäre zu verändern. Die Radiowellen pumpen Energie in diese Schicht aus elektrisch geladenen Teilchen. Die Ionosphäre wird aufgeheizt, dehnt sich an diesen Stellen aus und zeigt Stürme. Eine Möglichkeit dem militärischen Gegner Schwierigkeiten zu bereiten. Oder HAARP sendet Radiowellen. Diese Wellen werden an der Ionosphäre reflektiert und gelangen als extrem lange Radiowellen rund um den Erdball. Das Ziel: Auf diese Weise kann man auch mit abgetauchten Atom-U-Booten jederzeit Funkkontakt halten.“

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Alles nur “Verschwörungstheorie” – oder etwa nicht?

Der Publizist Hermann Ploppa schrieb dazu im Magazin „Free21“: „Die Technik von HAARP basiert zum Teil auf Patenten des amerikanischen Physikers und Unternehmers Bernard Eastlund. In Eastlunds in den USA angemeldeten Patent unter der Nummer 4,686,605 heißt es über den Verwendungszweck seiner Erfindung“ sie bewirke eine „vollständige Unterbrechung der Kommunikationswege über einen sehr großen Abschnitt der Erde; […] zerstört Marschflugkörper und Flugzeuge; […] verursacht Ablenkung und Verwirrung […] und Wettermanipulation.“ Heute wird die Möglichkeit eines militärischen Einsatzes von HAARP als Wetterwaffe von den Mainstream-Medien jedoch als sogenannte „Verschwörungstheorie“ abgetan. Aber bekanntlich sind ja schon viele „Verschwörungstheorien“ wahr geworden.

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