Wut-Proteste der französischen Polizei

Wegen „Würgegriff“-Verbot durch Innenminister

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Der Tod des Afro-Amerikaners George Floyd, hat jetzt auch für die Polizei in Frankreich Folgen: laut Erlass des Innenministers sind bei Festnahmen der Würgegriff und das Knien auf der Brust, verboten.

Von Kornelia Kirchweger

Am Freitag demonstrierte die Polizei. Sie fühlt sich – zugunsten einer Minderheit auf der Straße – im Stich gelassen und habe keine Handhabe mehr. In vielen Städten Frankreichs wurden symbolisch Handschellen auf den Boden geworfen. In den Führungsetagen befürchtet man eine Demoralisierung der Polizei.

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Gewalt gegen Polizei kein Thema

Der Regierung ist das egal. Ungerührt verkündete ein Regierungssprecher: Man habe volles Vertrauen in die Polizei, aber auch hohe Ansprüche.  „Null Toleranz für Rassismus und Gewalt“ sagte auch Innenminister Christophe Castaneder und zog den Erlass im Eilzugstempo durch. Nach den Black Lives Matter Demos, die auch in Frankreich Verwüstung und Plünderung brachten, geht jetzt die Polizei auf die Straße. U.a. in Paris. Auf mitfahrenden Polizeiautos waren Poster mit Bildern, von im Dienst schlimm zugerichteten Polizisten, zu sehen. Darüber stand: „Aggression gegen Polizisten – wer massakriert wen?“.

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Anderswo hieß es, warum niemand über den Hass und die körperlichen Angriffe gegen die Polizei rede.

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Oder: „Keine Polizei – kein Frieden“

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Wut auf feige Regierung

Nach der Verfügung des Innenministers, tobte die Polizeigewerkschaft. Auch ein Treffen mit dem Minister half nicht. In Paris, Bordeaux, Toulouse, Lyon, Nizza und Roubaix flogen wieder die Handschellen. 

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Die Polizei-Wut richtet sich gegen die ganze Regierung, auch gegen Präsident Emmanuel Macron. Diese habe kein Rückgrat. Ein Innenminister müsse hinter seiner Polizei stehen, sagte ein hoher Gewerkschafter. Der Tod eines Amerikaners als Folge eines Würgegriffs, sei bedauerlich, habe aber nichts mit Frankreich zu tun. 

Wie der letzte Dreck

Ein Pariser Beamter ätzte: am Höhepunkt der Gelben Westen-Proteste im Dezember 2018, sei die Regierung zitternd in ihren Palästen gesessen und, „streichelte uns über das Haar“. Jetzt, wo alle Jugendlichen mit Fingern auf uns zeigen, sei man der letzte Dreck und Aussatz. In den Führungsetagen befürchtet man eine Demoralisierung der Einsatzkräfte. In einem Schreiben appellierten der Pariser Präfekt und der Direktor der Nationalen Polizei an ihre Leute: „Zweifelt nicht an der Republik. Zweifelt nicht an der Nationalen Polizei. Zweifelt nicht an Euren Polizeichefs. Zweifelt nicht an Euch“, hieß es.

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