Die allseits grassierenden „Nullzinsen“ reißen auch ein Riesenloch in den deutschen Rententopf. In unserem Nachbarland befürchten vor allem heute einzahlende Leistungsträger, dass sie im Alter wohl nicht mehr genug Geldmittel aus den Rentenkassen beziehen können werden.
„Die Renten sind sicher“, versprach der Arbeitsminister Norbert Blüm (CDU) im Jahr 1997, als es erstmals zu einer Kürzung deutscher Renten kam. Diese Aussage lässt sich für kommende Generationen jedoch nicht mehr so leicht formulieren. Durch die lockere Geldpolitik der EZB haben vor allem die deutschen Rentenkassen massiv gelitten. Allein 2018 haben deutsche Sparer durch die Nullzinspolitik 40 Milliarden Euro verloren.
Rücklagen: Nullzins bringt Menschen um Erspartes
Seit Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 mussten sie auf 648 Milliarden Euro (!) an Zinsen verzichten. Mindestens ein Viertel des Spargeldes soll demnach für die Altersvorsorge gedacht sein. Das dämmert auch den Deutschen. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) glauben nur mehr 17 Prozent der 20- bis 65-Jährigen, dass sie im Alter von der Rente leben können. 70 Prozent glauben sogar an eine Art Grundversorgung für alle.
Massive Altersarmut befürchtet
Das DIW errechnete, dass diese Befürchtungen wohl nicht unberechtigt sind. Der Anteil von Rentnern, die von Altersarmut bedroht sein werden, wird demnach bis 2039 von aktuell 16,8 Prozent auf 21,6 Prozent wachsen. Laut einer Erhebung von Sozialpolitik aktuell lebten im Jahr 2018 bereits mehr als 21 Millionen Rentner in Deutschland. Demzufolge gehen auch offizielle Stellen von einer massiven Altersarmut im Deutschland der Zukunft aus.